Unternehmer unterliegen einem hohen Rechtsrisiko

Firmeninhaber und Geschäftsführer müssen im Berufsalltag immer wieder zahlreiche Entscheidungen treffen, die nicht immer vorab durch einen Anwalt abgesichert werden können. So kann es leicht passieren, dass der Unternehmens-Verantwortliche trotz größter Sorgfalt unbewusst gegen bestehende Gesetze oder Verordnungen verstößt. Es gibt jedoch Versicherungspolicen, die den Firmeninhaber oder -leiter in so einem Fall unterstützen, um Schlimmeres zu verhindern.

Es ist für einen Unternehmens-Verantwortlichen wegen der Regelungsflut nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Je nach Größe und Branche sind diverse Gesetze, Verordnungen und Vorschriften wie zum Beispiel Arbeitsschutzgesetz, Gewerbesteuergesetz, Gewerbeordnung, Kündigungsschutzgesetz, Mindestlohn-Gesetz, Tarifvertragsgesetz, Unfallverhütungs-Vorschriften und andere einzuhalten. Zudem gibt es hierzu laufend geänderte und neue Regelungen, die die Firma betreffen können.

Schnell kann ein Unternehmer beispielsweise wegen Unwissenheit in die Situation kommen, dass ihm vorgeworfen wird, fahrlässig gegen Dokumentations-, Auswahl-, Instruktions- und Anweisungspflichten oder Kontroll- und Überwachungspflichten verstoßen zu haben. Eine Firmen-Rechtsschutz-Versicherung für Selbstständige oder Firmen kann dem Unternehmer in einem derartigen Fall Ärger und Kosten ersparen.

Kostenschutz bei Rechtsstreitigkeiten

Doch nicht nur der Firmeninhaber in seiner angegebenen gewerblichen oder selbstständigen Tätigkeit, auch seine Mitarbeiter stehen bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit unter dem Versicherungsschutz einer solchen Police. Der Rechtsschutz-Versicherer übernimmt im Versicherungsfall unter anderem die Rechtsanwalts- und Gerichtskosten.

Versichert sind in der Regel beispielsweise Streitigkeiten mit Mitarbeitern vor dem Arbeitsgericht oder mit Sozialversicherungs-Trägern wie der Berufsgenossenschaft vor dem Sozialgericht. Im Versicherungsumfang enthalten ist üblicherweise zudem, wenn sich der Versicherte wehren muss, weil ihm eine fahrlässige Verletzung einer Vorschrift des Straf- oder Ordnungswidrigkeiten-Rechts vorgeworfen wird und ein behördliches oder gerichtliches Verfahren eingeleitet wird.

Auch die Kosten für einen Rechtsbeistand, um sich zum Beispiel gegen einen falsch berechneten Umsatz- oder Gewerbesteuerbescheid zu wehren, wird im Leistungsfall vom Rechtsschutzversicherer übernommen. Mitversichert ist je nach Vertragsvereinbarung auch die Verteidigung bei Verfahren aufgrund eines Verstoßes gegen das Disziplinar- und Standesrecht – ein Standesrecht gilt zum Beispiel für Ärzte, Apotheker und Steuerberater.

Wenn der Unternehmer von einem anderen geschädigt wurde

Zu den wichtigsten Bestandteilen der Firmen-Rechtsschutz-Versicherung gehört zudem die Übernahme der Prozesskosten für eine mögliche Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen.

Wurde beispielsweise das Betriebseigentum durch eine fremde Person beschädigt oder ist der Unternehmer oder sein Mitarbeiter während der beruflichen Tätigkeit durch einen Dritten verletzt worden, können sie ohne Kostenrisiko Schadenersatz und Verdienstausfall vom Schädiger einfordern.

Es gibt noch weitere Risiken, die sich entweder in vielen Firmen-Rechtsschutz-Verträgen optional mitversichern oder mit einer separaten Police absichern lassen. Dazu zählt beispielsweise eine Rechtsschutzabsicherung für die Firmenfahrzeuge und/oder für das Betriebsgebäude.

Auf die Branche abgestimmte Absicherung

Auch ein Einschluss oder ein separater Vertrag über eine Spezial-Strafrechtsschutz-Versicherung ist möglich. Diese übernimmt die Verteidigungskosten, auch wenn dem Versicherten ein vorsätzlich begangenes strafrechtliches Vergehen vorgeworfen wird und es nicht zu einer Verurteilung wegen Vorsatzes kommt.

Für bestimmte Branchen oder Berufsgruppen gibt es auch spezielle Rechtsschutzverträge, die auf die Rechtsrisiken dieser Zielgruppen abgestimmt sind.

Für eine optimale Absicherung eines Unternehmers empfiehlt sich eine umfassende Beratung durch einen Versicherungsfachmann, um die vorhandenen Rechtsrisiken zu erkennen und den entsprechenden Versicherungsumfang auszuwählen.

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