Arbeiten im Garten gibt es jede Menge – vom Umgraben über das Rasen mähen bis hin zum Heckenschneiden. Bei vielen dieser Tätigkeiten kommen Werkzeuge und/oder Steighilfen wie Leitern zum Einsatz, was eine hohe Unfallgefahr mit sich bringt.
Analysiert man die mehr als 200.000 Unfälle, die sich laut des gemeinnützigen Vereins Deutsches Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH) pro Jahr bei der Gartenarbeit ereignen, so zeigt sich ein klares Bild. Unfallursache Nummer eins mit rund 50 Prozent aller Fälle sind Verletzungen mit scharfen oder spitzen Gegenständen. Auf Platz zwei folgen Stürze von Leitern, die beispielsweise bei der Baumpflege oder beim Reinigen der Regenrinne zum Einsatz kommen.
Das bedeutet aber auch: Durch eine entsprechende Schutzkleidung, passendes Werkzeug, umsichtiges Handeln und eine entsprechende Vorbereitung lässt sich ein Großteil dieser Unfälle vermeiden. Worauf man grundsätzlich achten sollte und wie sich Unfälle bei der Gartenarbeit verhindern lassen, fasst der 60-seitige Ratgeber „Den Garten genießen – Sicher gärtnern“ des DSH und des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zusammen. Die Broschüre enthält unter anderem Tipps zur Pflege und Planung eines Gartens.
Wie der Name schon sagt: Schutzkleidung schützt
Schutzkleidung ist bei der Gartenarbeit wichtig und sinnvoll. Wer beispielsweise ohne Schuhe oder mit Sandalen Rasen mäht, riskiert den Verlust von Zehen bei einer Unachtsamkeit, also beispielsweise, wenn man mit dem Mäher über die eigenen Füße fährt.
Sicherheitsschuhe der Klasse S1P, die nicht viel teurer sind als normale Schuhe, bieten nicht nur eine Zehenschutzkappe, sondern auch Durchtrittsicherheit – zwei Schutzfunktionen, die bei der Gartenarbeit überaus sinnvoll sind.
Neben einem festen Schuhwerk mit einem guten Profil schützen eine lange Hose und Arbeitshandschuhe vor allerlei Stich- und Schnittverletzungen beispielsweise von Dornen oder Insekten. Außerdem sollte bei sonnigem Wetter eine Kopfbedeckung getragen und eine Sonnencreme benutzt werden, um einem Sonnenbrand und einem Sonnenstich vorzubeugen.
Wissen, wie man welches Werkzeug nutzt
Bei der Gartenarbeit kommen vielerlei Werkzeuge zum Einsatz, wovon einige von einem Elektro- oder Benzinmotor angetrieben werden. Typische Beispiele dafür sind der Rasenmäher, die Motorsense, der Rasentrimmer, die Heckenschere oder der Freischneider.
Wer mit diesen Werkzeugen arbeitet, sollte nicht nur wissen, wie man diese Geräte bedient, sondern auch unbedingt die Sicherheitsvorschriften – diese sind der Bedienungsanleitung zu entnehmen – beachten. In vielen Fällen ist beispielsweise die Verwendung einer Schutzbrille oder eines Gehörschutzes obligatorisch.
Vermeiden sollte man außerdem im Garten Stolperfallen aller Art, also zum Beispiel herumliegende Gartengeräte und Spielzeug. Auch sollte man Bretter mit herausstehenden Nägeln oder Gegenstände mit scharfen Kanten – zu finden sind diese häufig an Zäunen und Treppengeländern, auf der Terrasse, am Gartenhaus oder den Gartenmöbeln – beseitigen.
Sicher rauf und wieder runter
Für viele Arbeiten im Garten benötigt man Steighilfen – und hier ist nicht der Gartenstuhl gemeint, der immer wieder gerne genommen wird, wenn man nur „mal schnell“ dieses oder jenes erledigen möchte. Wer auf einem Gartenstuhl statt auf einer Leiter steht, um beispielsweise Obst zu ernten, muss sich nicht wundern, wenn er umkippt und verunfallt.
Und selbst die Verwendung einer Leiter ist noch kein Garant, dass man sicher ist. Denn beim Einsatz einer derartigen Steighilfe sollte man genau wissen, wie man diese verwendet.
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) hat in der kostenlos herunterladbaren Broschüre „Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern und Tritten“ alles Wissenswerte genau zu diesem Thema übersichtlich und leicht verständlich zusammengefasst. Dies ist eine Lektüre, die nicht nur für Gartenfans und jeden Hobbyhandwerker, sondern auch für normale Hausarbeiten wie Fensterputzen zu empfehlen ist.