Die krisengetriebenen Preise sorgen bei vielen für Kopfzerbrechen. Eine Gruppe zeigt sich bei einer Umfrage aber bedeutend optimistischer als andere. Was die Vorsorge damit zu tun hat und worauf die Befragten am ehesten zu verzichten bereit sind, verdeutlicht eine aktuelle Umfrage.
So unterschiedlich gehen die Verbraucher mit der Inflation um
27.3.2023 (verpd) Junge Menschen sehen die Zukunft positiver als jene über 55 Jahre, wie eine Befragung belegt. Insgesamt sind mehr als drei von vier Bürgern aber wegen der krisengetriebenen Preise in Sorge. Privatpersonen, die finanziell vorsorgen, sehen sich besser abgesichert und junge Menschen glauben, mit eigenen Maßnahmen die Auswirkungen etwas abfedern zu können.
Trotz einer geringeren Inflation als noch im Dezember 2022 bleibt die Lage angespannt – ebenso wie die Nerven der Bürger. Ein Tochterunternehmen einer Versicherungs-Gesellschaft, die sich auf Finanzberatungen spezialisiert hat, wollte mehr über die Stimmung zu der Situation wissen und hat daher eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis zeigt, dass gerade junge Menschen wesentlich optimistischer in die Zukunft schauen.
Für die Umfrage haben die Meinungsforscher der Yougov GmbH vom 12. bis zum 17. Januar dieses Jahres mehr als 3.031 Menschen befragt. Die Umfrage fand online statt und gilt als repräsentativ.
Junge Menschen eher optimistisch, Sorge bei älteren Deutschen
Die Ergebnisse: Immerhin 77 Prozent der Befragten machen sich wegen der hohen Inflation Sorgen. Besonders betroffen sind laut der Umfrage Frauen (82 Prozent) und ältere Menschen ab 55 Jahre (84 Prozent), hingegen gaben 72 Prozent der Männer an, besorgt zu sein.
Junge Menschen – zwischen 18 und 24 Jahre – sind optimistischer. Sie glauben zu 56 Prozent, dass die nahe Zukunft positiv verlaufen werde und dass sie durch eigenverantwortliches Handeln die Auswirkungen der Inflation abmildern können.
Auch solche, die bereits vorgesorgt haben, machen sich etwas weniger Sorgen. Insgesamt 47 Prozent der Teilnehmer antworteten, dass selbstbestimmtes Vorsorgeverhalten dabei helfe, die persönlichen Auswirkungen der Inflation zu mildern.
Einsparpotenzial wird genutzt
Das Potenzial, die Inflationswirkungen zu senken, sehen die Befragten im Verzicht. 49 Prozent wollen am ehesten bei Luxus- und Konsumgütern sparen. Beinahe ebenso viele (48 Prozent) schränken sich bei der Freizeitgestaltung ein. Und für 47 Prozent wären Einsparungen beim Urlaub eine Option.
In einer Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH (Diva) im Dezember 2022 standen noch Einsparungen von Energie im Vordergrund. Also: weniger heizen, Strom verbrauchen und Autofahren. Das zeigte sich auch bei anderen Umfragen. Geplante Einsparungen in der Altersvorsorge wurden hingegen in den Umfragen zumeist verneint.
Nur wenige erhielten eine Inflationsausgleichs-Prämie
Seit Oktober 2022 bis Ende 2024 können Arbeitgeber auf freiwilliger Basis nach Angaben der Bundesregierung „ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gewähren. Das sieht die sogenannte Inflationsausgleichs-Prämie vor, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat und der Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben.“
Diese Inflationsausgleichs-Prämie haben laut Teilnehmerantworten gerade einmal rund ein Viertel (27 Prozent) der Bürger von ihren Arbeitgebern erhalten. Gut ein Fünftel derjenigen, die das Geld bekommen haben, möchte dieses sparen oder investieren, heißt es in der Studie.
Individuelle Finanzplanung
Unabhängig davon, ob man sich mit bereits vorhandenem Geld oder durch das Ansparen ein finanziell sorgenfreieres Leben schaffen möchte, ist es wichtig, die finanzielle Vorsorge sinnvoll zu planen.
Wer effektiv und zielorientiert Geld sparen möchte, sollte wissen, wie seine finanzielle Situation aktuell ist und voraussichtlich nach heutigem Stand später sein wird. Ein Versicherungsexperte kann dazu entsprechende Übersichtshilfen und Berechnungen bereitstellen, die unter anderem auch die Inflation sowie die für das Alter zu erwartende gesetzliche Altersrente und/oder sonstige Einkünfte aus bereits bestehenden Kapitalanlagen berücksichtigen.
Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie von sicherheits- bis hin zu renditeorientiert bietet die Versicherungswirtschaft zudem entsprechende Anlage- und Absicherungslösungen an. Selbst wer glaubt, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Experten zurate ziehen, denn manche Vorsorgemöglichkeiten – beispielsweise mithilfe einer staatlichen Förderung – erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.