Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche steigt wieder

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik gab es letztes Jahr fast 105.500 Wohnungs- und Hauseinbrüche zu beklagen. Das sind über 17 Prozent mehr Fälle als noch im Jahr davor. Was die Polizei Hausbesitzern und Mietern rät, um sich gegen Einbrecher zu schützen.

Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche steigt wieder

15.5.2023 (verpd) Wie die vorliegenden Kriminalstatistiken zeigen, ist die Zahl der in Deutschland polizeilich registrierten Haus- und Wohnungseinbrüche seit 2015 bis 2021 von durchschnittlich 607 auf 247 Fälle pro Tag zurückgegangen. In 2022 gab es dagegen wieder einen Anstieg auf im Schnitt 289 Haus- und Wohnungseinbrüche je Tag. Die Polizei gibt Tipps zum Einbruchschutz.

Nach der jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2022) gab es 2022 insgesamt knapp 105.500 bei der Polizei angezeigte Haus- und Wohnungseinbruch-Diebstähle und damit 17,1 Prozent mehr als noch in 2021. Von 2015 bis 2021 sank dagegen die Anzahl dieser Delikte von rund 221.700 auf fast 90.100, dem bisher niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Im Detail gab es 2022 insgesamt knapp 72.900 vollendete und über 32.600 versuchte Wohnungseinbrüche. 2021 waren es nur fast 62.000 Einbrüche, bei denen die Kriminellen auch tatsächlich in das Haus oder die Wohnung eindringen und einen Diebstahl begehen konnten. In weiteren 28.100 Haus- und Wohnungseinbruchs-Delikten blieben die Diebe erfolglos, beispielsweise weil sie vorher gestört wurden oder an den Einbruchssicherungen scheiterten.

Nicht einmal ein Drittel der angezeigten Einbruchdiebstähle können von der Polizei aufgeklärt werden. Während 2021 jedoch die Aufklärungsquote noch bei 31,4 Prozent lag, sank diese in 2022 auf 28,0 Prozent.

Tipps zum Einbruchsschutz von der Polizei

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes zeigt im Rahmen von K-Einbruch, einer Einbruchschutzkampagne der Polizei und von Kooperationspartnern aus der Wirtschaft, welche Maßnahmen helfen, um das Haus oder die Wohnung vor Einbrechern zu schützen. Damit ein Einbrecher erst gar nicht auf die Idee kommt, in ein Haus einzusteigen, sollte zum Beispiel alles unterlassen werden, was ihm die Tat erleichtert.

So sind gekippte Fenster und Terrassentüren sowie ein unter der Fußmatte oder einem Blumentopf versteckter Haustürschlüssel nach Meinung der Experten nahezu eine Einladung für Diebe. Auch eine nur ins Schloss gezogene Türe stellt kaum ein Hindernis für einen Einbrecher dar. Selbst wer nur das Haus kurz verlässt, sollte daher immer alle Fenster schließen und nicht gekippt stehen lassen sowie die Haus- oder Wohnungstüre zusperren.

Garagen oder Gartenhäuser, in denen Steighilfen wie Gartenmöbel oder Mülltonnen lagern, sollten immer abgeschlossen sein. Anderenfalls erleichtert man es Dieben, damit an die Fenster oder Balkontüren in einem oberen Stockwerk zu gelangen. Empfohlen wird zudem der Einbau von geprüften, einbruchshemmenden Tür– und Fensterelementen sowie die Sicherung von Rollläden, die für Neubauten, aber auch zum Nachrüsten für bereits bestehende Gebäude erhältlich sind.

Was Einbrecher abschreckt

Auch das Grundstück selbst kann so gestaltet sein, dass Einbrecher abgeschreckt sind. Hilfreich dazu sind unter anderem eine Türsprech- und Videoanlage bei der Eingangstür und beleuchtete Zugangswege. Einbruchsgefährdete Stellen sollten gut einsehbar sein und nicht durch Palisaden, hohe Büsche oder andere Sichtbarrieren begünstigen, dass ein Dieb unentdeckt ins Haus kommen kann.

Eine hilfreiche Ergänzung zu den mechanischen Sicherungen bieten elektronische Einbruchmeldeanlagen. Sie schlagen zum einen bei einem Einbruchsversuch sofort Alarm, zum anderen haben solche Anlagen oftmals schon im Vorfeld eine abschreckende Wirkung auf die Verbrecher.

Weiterführende Tipps zum Thema Einbruchsschutz finden Interessierte auf den Webseiten www.nicht-bei-mir.de und www.k-einbruch.de. Außerdem können bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes kostenlose Broschüren dazu, wie der Ratgeber „Sicher wohnen“, heruntergeladen werden. Eine persönliche Beratung wird auf den ortsnahen polizeilichen Beratungsstellen angeboten.

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