Verkehrsunfälle: Noch nie wurden so viele Radfahrer verletzt

Noch nie wurden so viele Fahrrad- und Pedelecfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt wie letztes Jahr. Eine Unfallstatistik verdeutlicht, dass auch so manche Fahrfehler der Radler zu schweren Unfällen führen.

Verkehrsunfälle: Noch nie wurden so viele Radfahrer verletzt

30.5.2023 (verpd) Über 97.000 Velo- und Pedelecfahrer sind 2022 nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes bei Verkehrsunfällen verletzt oder gar getötet worden. Das ist seit der Wiedervereinigung der höchste Stand. Eine Statistik über die Ursachen von Verkehrsunfällen belegt, welche häufigen Fahrfehler von Radfahrern immer wieder zu schweren Unfällen führen, auch wenn in den meisten Fällen Radler nicht die Hauptverursacher sind.

Über die Jahre gesehen stieg die Anzahl der Fahrradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet wurden, immer weiter an. Im Jahr 1990 waren bei den Velofahrern noch knapp 71.000 Verkehrsopfer zu beklagen, zehn Jahre waren es bereits 74.000. 2016 erlitten über 81.000 und 2021 fast 84.000 Rad- und Pedelecfahrer bei Unfällen gesundheitliche Schäden.

Letztes Jahr stieg die Anzahl der verletzten Velo- und Pedelecfahrer auf über 97.000 an. Dies belegen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Gefährliche Fahrfehler

Nach einer ausführlichen Destatis-Unfallstatistik über die Unfallursachen für das Jahr 2021 – für 2022 liegen noch keine entsprechenden Daten vor – handelte es sich bei rund 29 Prozent der Unfälle, bei denen Radfahrer verletzt wurden, um Alleinunfälle. Das heißt, am Unfall waren keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt.

Bei fast der Hälfe der Radunfälle, bei denen die Radfahrer körperlich zu Schaden kamen, war mindestens ein Autofahrer ein Unfallgegner. Bei jedem zehnten Radunfall handelte es sich um einen Zusammenstoß von zwei oder mehr Radfahrern, bei jedem 40.ten Unfall war ein Fußgänger der Unfallgegner. Von allen knapp 288.000 Verkehrsunfällen, bei denen 2021 Personen verletzt oder getötet wurden, waren allerdings nur in knapp 16 Prozent Fahrradfahrer die Hauptverursacher.

Betrachtet man die Unfallursachen, so zeigt sich, dass den Radlern besonders häufig eine falsche Straßenbenutzung vorgeworfen wurde. Auf Platz zwei liegen Fahrfehler in Bezug auf die Vorfahrt oder den Vorrang. Häufig machen Radler zudem Fehler beim Abbiegen und Wenden sowie beim Ein- und Anfahren. Weitere Unfallursachen seitens der Fahrradfahrer waren eine der Verkehrssituation oder den Straßenverhältnissen unangepassten Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss.

Sicherheitstipps von Experten

Grundsätzlich sollten sich alle Verkehrsteilnehmer, also auch Rad- und Pedelecfahrer, an die geltenden Verkehrsregeln halten, um das Unfallrisiko zu minimieren. Detaillierte Informationen dazu enthält die Broschüre „Sicher Rad fahren – mit und ohne Elektroantrieb“. Diese ist im Webauftritt des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. kostenlos downloadbar.

Die Webportale des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes informieren zudem über rechtliche Aspekte beim Radfahren und enthalten Tipps zur Unfallvermeidung.

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