Diebstahlschutz für Fahrräder und Pedelecs

Letztes Jahr wurden rund 256.600 Fahrräder und Pedelecs, für die kein Versicherungs-Kennzeichen notwendig sind, entwendet. Nicht einmal jeder zehnte Diebstahl wird aufgeklärt. Wie Velobesitzer das Diebstahlrisiko minimieren können.

Diebstahlschutz für Fahrräder und Pedelecs

3.7.2023 (verpd) Wer heute ein qualitativ hochwertiges Fahrrad oder Pedelec neu kaufen möchte, muss mit Preisen zwischen mehreren Hundert und einigen Tausend Euro rechnen. Diese Zweiräder sind somit auch für Diebe interessant. Aber auch, wenn das Rad nicht teuer war, aber von einem Gelegenheitsdieb entwendet wird, ärgert man sich. Es gibt jedoch einfache und im Vergleich zum Wert eines Velos auch günstige Möglichkeiten, wie man sein Eigentum vor Dieben schützen kann.

Laut der neusten Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 (PKS 2022) des Bundeskriminalamtes wurden letztes Jahr insgesamt 265.562 Fahrräder und E-Bikes, für die kein Versicherungs-Kennzeichen notwendig sind, bei der Polizei als gestohlen oder entwendet gemeldet.

Nach Angaben der Experten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes wurden nicht wenige dieser geklauten Zweiräder vom Besitzer ungesichert abgestellt und waren damit eine leichte Beute für Diebe.

Vom Fahrradschloss…

Die Polizei rät daher grundsätzlich, das Rad mit stabilen Bügelschlössern und Panzerkabeln und/oder auch mit Schlössern in „geprüfter Qualität“ aus hochwertigem Material wie durchgehärtetem Spezialstahl und massiven Schließsystemen, abzusperren.

Detaillierte Informationen zu sicheren Fahrradschlössern gibt es in den Webportalen der VdS Schadenverhütung GmbH (VdS), ein Tochterunternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC).

… über das richtige Absperren …

Das Fahrrad sollte mit dem Schloss an einem fest mit dem Boden oder der Straße verankerten Gegenstand wie einem Baum, einem Geländer, einer Laterne, einem Bügel oder einer Stange angeschlossen werden. Das gilt auch dann, wenn man das Rad nur wenige Minuten abstellt.

Dabei sollte man den Gegenstand mit dem Fahrradrahmen und nicht nur mit dem Vorder- oder Hinterrad anschließen und zwischen dem Schloss, dem Fahrrad und dem Gegenstand, an dem es angeschlossen wird, möglichst wenig Platz lassen, um ein Aufstemmen des Schlosses zu erschweren.

… bis hin zum risikoarmen Abstellplatz

Wenn möglich, sollte man das Abstellen des Fahrrades an Bahnhöfen, Abstellplätzen vor Schulen und Bädern beziehungsweise sonstigen Freizeit- und Sporteinrichtungen vermeiden, da an diesen Stellen Fahrraddiebe häufig aktiv sind.

Sicherere Abstellorte für Räder sind zum Beispiel eine absperrbare Fahrradgarage oder ein abgeschlossener Keller. Ist jedoch kein sicherer Abstellplatz in der Nähe, sollte man wenigstens darauf achten, dass das Rad sehr gut gegen Diebstahl abgesichert ist.

Fahrradpass und Codierung

Sinnvoll ist zudem das Anfertigen eines Fahrradpasses sowie eine Codierung des Zweirades mit einer individuellen Ziffernfolge, die am Radrahmen eingraviert oder mit einem stark haftenden Etikett angebracht ist. Beides erleichtert die Suche der Polizei und die Identifikation eines gestohlenen Rades. Außerdem erschwert eine Codierung den unrechtmäßigen Verkauf des Diebesgutes.

Eine Codierung wird von einigen Fahrradhändlern, vom ADFC sowie von manchen Polizeidienststellen kostenlos oder gegen eine geringe Kostenbeteiligung vorgenommen. Ein Fahrradpass, in dem die Rahmennummer, die Marke, das Modell, die Farbe und weitere Details des Velos dokumentiert werden können, enthält die Ratgeberbroschüre der Polizei „Räder richtig sichern“, der kostenlos online zum Download bereitsteht.

Zudem hilft ein Bild des Fahrrades bei der Suche und Identifizierung. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, einen kleinen Mikrochip am Rad anzubringen, auf dem die wesentlichen Daten des Fahrrades und des Eigentümers gespeichert sind. Manche dieser Chips unterstützen sogar GPS, so dass sich das entwendete Fahrrad zum Beispiel über eine entsprechende App oder das Internet orten lässt.

Übrigens lässt sich der finanzielle Schaden, der durch einen Fahrraddiebstahl entsteht, bei dem ein Fahrradschloss geknackt oder der Zugang zum Abstellraum aufgebrochen und das Rad gestohlen wurde, mit einer passenden Versicherungspolice absichern. Möglich ist dies entweder über die Hausratversicherung oder über spezielle Fahrradversicherungs-Policen. Welcher Versicherungsschutz individuell passend ist, darüber informiert auf Wunsch der Versicherungsvermittler.

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