Deutlich mehr Haus- und Wohnungseinbrüche im letzten Jahr

Nach der jüngst veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik ist letztes Jahr die Zahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche gegenüber dem Vorjahr um über 18 Prozent gestiegen. Die Polizei gibt Tipps, welche Präventivmaßnahmen gegen Einbrecher sinnvoll sind.

Deutlich mehr Haus- und Wohnungseinbrüche im letzten Jahr

22.4.2024 (verpd) Aus der aktuellen Kriminalstatistik geht hervor, dass die Anzahl der in Deutschland polizeilich registrierten Haus- und Wohnungseinbrüche letztes Jahr auf 77.819 Fälle gestiegen ist. Nur jeder siebte Einbruch wurde aufgeklärt. Es gibt laut Polizei jedoch einiges, was Hausbesitzer und Mieter präventiv unternehmen können, um sich vor Einbrüchen zu schützen.

Wie die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes zeigt, ist die Zahl der polizeilich registrierten Wohnungseinbrüche von 2022 auf 2023 auf 77.819 Fälle gestiegen. Das war eine Zunahme um 18,1 Prozent beziehungsweise 11.911 derartige Delikte.

Damit gab es letztes Jahr mehr Wohnungseinbrüche als jeweils in den vorangegangenen drei Jahren, aber auch erheblich weniger als im Zeitraum 1990 bis 2019, also seit der Wiedervereinigung bis zum Jahr vor Beginn der Coronapandemie.

Niedrige Aufklärungsquote

Denn von 1990 bis 2019 gab es jedes Jahr zwischen 87.145 Fälle (im Jahr 2019) und 227.090 Fällen (im Jahr 1993). Seit 2020 registrierte die Polizei dagegen nur zwischen 54.236 Fälle (im Jahr 2019) und eben 77.819 Fälle im Jahr 2023.

Die Aufklärungsquote durch die Polizei bei Wohnungseinbrüchen ist im Vergleich zu anderen Straftaten niedrig und lag 2023 bei 14,9 Prozent. Das ist seit 1990 die viertniedrigste Aufklärungsquote – nur von 1992 bis 1994 war sie mit 13,8 bis 14,2 Prozent noch niedriger. Ansonsten lag sie seit der Wiedervereinigung zwischen 15,1 Prozent (im Jahr 1995) und 20,0 Prozent (im Jahr 2007).

Tipps zum Einbruchschutz von Experten

Von allen im letzten Jahr angezeigten Fällen waren 41.770 vollendete Haus- und Wohnungseinbruchdiebstähle sowie 36.049 Versuche. Das heißt, in 46,3 Prozent der angezeigten Fälle scheiterte der Einbruchsversuch, zum Beispiel weil die Verbrecher durch Passanten gestört wurden oder aufgrund vorhandener Schutzmaßnahmen nicht in die Wohnung gelangten.

Betrachtet man die Vorjahre, zeigt sich, dass es immer häufiger beim Einbruchsversuch bleibt. Mit ein Grund dafür dürften auch die immer besser werdenden Schutzmaßnahmen wie einbruchssichere Türen und Fenster sein.

Im Rahmen von K-Einbruch, der Einbruchschutzkampagne der Polizei mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft, wird auf der Website www.k-einbruch.de gezeigt, wie man sein Haus oder seine Wohnung vor Einbrechern schützen kann.

Weitere Tipps enthält das Webportal der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes sowie deren Broschüren „Sicher Wohnen“ und „Einbruchschutz zahlt sich aus“. Zudem wird bei den ortsnahen polizeilichen Beratungsstellen oftmals auch eine persönliche Beratung angeboten.

Was Einbrecher abschreckt

Damit ein Einbrecher erst gar nicht auf die Idee kommt, in ein Haus einzusteigen, sollte laut Experten alles unterlassen werden, was ihm die Tat erleichtert. Beispielsweise seien gekippte Fenster und Terrassentüren sowie ein unter der Fußmatte oder einem Blumentopf versteckter Haustürschlüssel nach Expertenaussagen nahezu eine Einladung für Diebe.

Ferner stellt eine nur ins Schloss gezogene Türe kaum ein Hindernis für einen Einbrecher dar. Selbst wer nur das Haus kurz verlässt, sollte immer alle Fenster schließen und nicht gekippt stehen lassen sowie die Haus- oder Wohnungstüre zusperren. Wichtig ist es zudem, Garagen oder Gartenhäuser, in denen Steighilfen wie Gartenmöbel oder Mülltonnen lagern, immer abzuschließen. Anderenfalls erleichtert man es Dieben, an die Fenster oder Balkontüren in einem oberen Stockwerk zu gelangen.

Empfohlen wird zudem der Einbau von geprüften, einbruchshemmenden Tür– und Fensterelementen sowie die Sicherung von Rollläden, die für Neubauten, aber auch zum Nachrüsten für bereits bestehende Gebäude erhältlich sind. Eine hilfreiche Ergänzung zu den mechanischen Sicherungen bieten elektronische Einbruchmeldeanlagen, da sie zum einen die Verbrecher abschrecken und zum anderen im Ernstfall sofort die Hausbewohner, Nachbarn und/oder die Polizei alarmieren.

Übrigens kann auch das Grundstück so gestaltet werden, dass Einbrecher abgeschreckt sind. Hilfreich dazu sind unter anderem eine Türsprech- und Videoanlage bei der Eingangstür und beleuchtete Zugangswege. Einbruchsgefährdete Stellen sollten zudem gut einsehbar sein und nicht durch Palisaden, hohe Büsche oder andere Sichtbarrieren begünstigen, dass Diebe unentdeckt ins Haus gelangen können.

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