So „reich“ sind die Bundesbürger im internationalen Vergleich

Eine Studie zeigt, wie sich 2023 das Geldvermögen in fast 60 Ländern entwickelt hat. Anders als im Vorjahr zeigt die Kurve wieder nach oben. Wo Deutschland in der globalen Pro-Kopf-Vermögensrangliste steht.

So „reich“ sind die Bundesbürger im internationalen Vergleich

30.9.2024 (verpd) In einem aktuellen Report wurde erneut die Entwicklung des Vermögens privater Haushalte in fast 60 Ländern beleuchtet. 2023 war anders als im Jahr zuvor ein Anstieg zu beobachten. Die Bundesbürger landen in der globalen Pro-Kopf-Vermögensrangliste weiterhin nur gerade eben noch in den Top 20.

Ein global tätiger Versicherer hat zum inzwischen 15. Mal im Rahmen der Studie „Global Wealth Report“ das Geldvermögen und die Verschuldung der privaten Haushalte in ausgewählten Ländern analysiert. Das Geldvermögen in Landeswährung wurde dabei zum festen Wechselkurs von Ende 2023 in Euro umgerechnet. Die Daten der meisten Länder beruhen auf Statistiken aus der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung zur Vermögensbilanz.

Teilweise „konnten wir das Geldvermögen durch Informationen aus Haushaltsumfragen, Bankstatistiken, Statistiken zum Aktien- und Bondvermögen und versicherungs-technischen Rückstellungen approximieren“, heißt es in dem Report. Die aktuell 57 untersuchten Länder machen 91 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und 72 Prozent der Weltbevölkerung aus. Kriterien für die Länderauswahl werden in dem Report nicht genannt.

Geldvermögen ist 2023 weltweit deutlich gestiegen

Den Berechnungen der Studienersteller zufolge erhöhte sich das globale Brutto-Geldvermögen 2023 um 7,6 Prozent auf etwa 239 Billionen Euro. Im Vorjahr hatte es noch einen Rückgang gegeben, nachdem zuvor dreimal zweistellige Zuwachsraten zu beobachten waren.

Drei Jahre zuvor wurde dabei erstmals die „magische“ Marke von 200 Billionen Euro erreicht, hatten die Studienautoren seinerzeit erläutert. Zum Vergleich: Vor sechs Jahren betrug das Plus in den damals untersuchten Ländern noch acht Prozent, vor sieben Jahren immerhin fast fünf Prozent.

Ansprüche gegenüber Versicherungen: 64 Billionen Euro

Die „Wertpapiere“ behaupteten ihre Vormachtstellung unter den Vermögensklassen. Das Wertpapiervermögen wuchs um ein Neuntel auf gut 102 Billionen Euro. Der Anteil am Brutto-Geldvermögen wird mit 42,8 Prozent angegeben.

Die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionseinrichtungen erhöhten sich um 6,2 Prozent auf etwa 64 Billionen Euro. Der Anteil der Versicherungen am Brutto-Geldvermögen lag letztes Jahr damit bei 26,6 Prozent.

In diese Kategorie fallen Forderungen gegenüber privaten Versicherungsgesellschaften, Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (bAV), öffentlichen, kirchlichen und kommunalen Zusatzversorgungseinrichtungen sowie den Versorgungswerken der freien Berufe. Nicht dazu zählen jedoch die Förderungen gegenüber Einrichtungen der Sozialversicherung wie der gesetzlichen Rentenversicherung.

Zugelegt haben auch die Bankeinlagen, die eine Steigerungsrate von 4,6 Prozent (auf 67 Billionen Euro) zu verzeichnen hatten. Das entspricht einem Anteil von 28 Prozent. Die verbleibenden knapp drei Prozent waren der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen.

Verbindlichkeiten erneut gestiegen

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte wuchsen im Berichtsjahr mit nur gut vier Prozent (auf knapp 57 Billionen Euro) deutlich schwächer als in den Vorjahren, geht aus dem Report weiter hervor.

In der Folge betrug das Netto-Geldvermögen (Differenz zwischen Brutto-Geldvermögen und Verbindlichkeiten) 182 Billionen Euro.

Deutschland nur so gerade eben in den Top 20

In der Liste der 20 reichsten Länder (Brutto-Geldvermögen pro Kopf) kletterte Deutschland vom 19. auf den 17. Platz nach oben. In den Jahren davor war jeweils der 18. Rang herausgesprungen.

Der Wert wird mit 95.030 Euro (Vorjahr: 89.360 Euro) angegeben. Spitzenreiter ist die Schweiz mit fast 383.000 Euro, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit knapp 315.000 Euro und Dänemark mit rund 231.000 Euro.

Die 20 reichsten Länder beim Brutto-Geldvermögen pro Kopf im Jahr 2023
Rang Land Bruttogeldvermögen in Euro
1 Schweiz 382.910
2 USA 314.930
3 Dänemark 231.060
4 Singapur 216.990
5 Kanada 177.050
6 Niederlande 177.040
7 Taiwan 176.340
8 Schweden 172.910
9 Australien 171.980
10 Neuseeland 160.700
11 Belgien 134.550
12 Großbritannien 118.360
13 Norwegen 116.510
14 Japan 113.150
15 Irland 104.710
16 Frankreich 103.430
17 Deutschland 95.030
18 Österreich 94.790
19 Italien 94.240
20 Malta 81.140

Beim Netto-Geldvermögen langte es für die Bundesrepublik nur zur 18. Position mit etwa 69.000 Euro pro Kopf, 2022 war es sogar nur Platz 19. An erster Stelle liegen die Vereinigten Staaten mit 260.000 Euro vor der Schweiz (fast 255.500 Euro).

Die 20 reichsten Länder beim Netto-Geldvermögen pro Kopf im Jahr 2023
Rang Land Nettogeldvermögen in Euro Rangänderung gegenüber dem Vorjahr
1 USA 260.320 +1
2 Schweiz 255.440 -1
3 Dänemark 172.200 0
4 Singapur 171.930 0
5 Taiwan 148.750 +2
6 Neuseeland 127.430 +4
7 Schweden 125.660 +1
8 Kanada 123.130 -3
9 Niederlande 117.270 -3
10 Belgien 104.040 +1
11 Australien 99.490 -2
12 Japan 91.940 +2
13 Großbritannien 80.110 -1
14 Italien 76.930 +5
15 Irland 74.450 0
16 Frankreich 72.380 0
17 Österreich 70.410 +1
18 Deutschland 69.060 -1
19 Malta 58.730 +1
20 Spanien 43.690 +3

An die eigene Vorsorge denken

Prinzipiell ist es für jeden Einzelnen wichtig zu wissen, wie seine finanzielle Situation jetzt und in Zukunft aussieht. Gerade im Rentenalter reicht es nämlich nicht, sich auf die gesetzliche Rente zu verlassen, wenn man seinen Lebensstandard halten möchte.

Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft entsprechende Anlage- und Absicherungslösungen an. Die Sparbemühungen werden zum Teil sogar durch staatliche Förderung in Form von Zulagen und/oder Steuervergünstigungen unterstützt.

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