Insbesondere Minustemperaturen, eine hohe UV-Strahlung in den Bergen oder eine trockene Heizungsluft in den Häusern kann selbst eine ansonsten gesunde Haut schnell schädigen. Welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind.
Das größte menschliche Organ ist die Haut. Doch viele plagen gerade in der kalten Jahreszeit Hautrötungen, Juckreiz sowie Spannungsgefühl und Schuppenbildung. Häufig führt nämlich der ständige Wechsel zwischen kalten Temperaturen draußen und trockener Heizungsluft drinnen dazu, dass die Haut austrocknet und spröde oder rissig wird.
„Ist die Haut zu trocken, fängt sie schnell an zu spannen und zu jucken und wird leicht rissig. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern erhöht auch die Anfälligkeit für Infektionen“, erklärt Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT). Um dem vorzubeugen, empfehlen Gesundheitsexperten der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), Hautcremes und -lotions mit einem höheren Fettanteil zu benutzen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können dagegen Pflegeprodukte mit einem hohen Wasseranteil auf der Haut gefrieren und sie dadurch schädigen.
Auch normale Haut braucht im Winter Pflege
Der Apotheker Dr. Volker Schmitt, Sprecher der BLAK, rät daher Personen mit normaler und trockener Haut, Gesicht und Hände vor einem Winterspaziergang mit einer fetthaltigen Creme einzucremen. Wer eine fettige Haut hat oder an Akne leidet, sollte auch im Winter bei seinen gewohnten Pflegeprodukten bleiben.
Menschen, die an Allergien oder Hauterkrankungen leiden, rät Annkathrin Fischer vom Apothekerverband Rheinland-Pfalz e.V.: „Ihre ohnehin angegriffene Haut reagiert noch extremer. Hier sind spezielle Produkte gefragt, die manchmal auch der Hautarzt verschreiben muss. Denn zur rauen und spröden Haut können hier Entzündungen der offenen Stellen hinzukommen.“
Sonniges Risiko
Auch im Winter kann die Sonne aufgrund ihrer krebserregenden UV-Strahlung für die Haut gefährlich werden, zumal Schnee- und Eiskristalle die Sonneneinstrahlung reflektieren und so noch verstärken. Alle, die lange draußen sind wie Wintersportler, sollten daher unbedeckte Hautstellen mit einer wasserarmen und fettreichen Hautcreme, die einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20, bei Schnee von mindestens 30 hat, eincremen.
Wer eine helle Haut hat oder sich weit oben in den Bergen zum Beispiel auf einem Gletscher aufhält, sollte Cremes mit einem Lichtschutzfaktor von 30 oder höher benutzen. Der Grund: Die energiereiche UV-B-Strahlung nimmt nach Angaben des BLAK je 1.000 Höhenmeter um jeweils rund 15 Prozent zu. Doch nicht nur die Haut, auch die Lippen sind zum Beispiel mit einem Fettstift, der einen hohen Lichtschutzfaktor aufweist, zu schützen, da sie anderenfalls durch Sonne und Wind schnell austrocknen, dadurch spröde und rissig werden oder auch schnell Herpesbläschen entstehen können.
Duschen statt baden
Laut BLAK trocknen im Übrigen lange und heiße Bäder die Haut zusätzlich aus. Daher ist es besser zu duschen als zu baden. Wer jedoch lieber badet, dem empfehlen die BLAK-Gesundheitsexperten eher ein kurzes Ölbad von maximal 15 Minuten statt eines heißen Schaumbades, sowie danach das Eincremen mit reichhaltigem Körperbalsam oder Körperöl, zum Beispiel mit Naturölen aus Mandeln, Avocado oder Jojoba.
Grundsätzlich raten Gesundheitsexperten auf ein gutes Raumklima mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent im Haus zu achten. Zudem sollte man täglich viel trinken, am besten mindestens zwei Liter pro Tag, damit die Haut den durch Kälte, Wind und trockene Heizluft verursachten Flüssigkeitsverlust ausgleichen kann.