Die regionalen Hotspots der Wohnungseinbrecher

In Bayern ist das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, am geringsten, in Bremen dagegen am höchsten. Auch bei der Aufklärungsquote zeigen sich mitunter erhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Bundesländern. Doch nicht nur auf Bundesländerebene, auch innerhalb der 401 Landkreise, Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland gibt es bei der Anzahl dieser Delikte je 100.000 Einwohner zum Teil gravierende Unterschiede. So war die Diebstahlquote der Region mit der anteilig zur Bevölkerung niedrigsten Einbruchsrate fast 40-mal geringer als die der Region mit der höchsten anteiligen Deliktrate.

Letztes Jahr wurden laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 (PKS 2019) 87.145 vollendete oder versuchte Wohnungseinbrüche polizeilich angezeigt – der bisher niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Pro 100.000 Einwohner gab es somit in 2019 105 Wohnungseinbruch-Diebstähle.

Die PKS zeigt zudem, dass die Gefahr, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, nicht in allen Bundesländern und auch nicht in allen der insgesamt 294 Landkreise/Kreise sowie der 107 kreisfreien Städte gleich hoch war. Auch die polizeiliche Aufklärungsrate unterschied sich je nach Region zum Teil deutlich.

Klaurate je Bundesland

Die niedrigste Klaurate, also die Anzahl der polizeilich registrierten Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner hatte Bayern. Hier wurden 33 derartige Delikte je 100.000 Einwohner polizeilich registriert. Ebenfalls deutlich unter der bundesweiten Diebstahlrate lagen Thüringen mit 47, Mecklenburg-Vorpommern mit 55, Baden-Württemberg mit 58, Sachsen mit 75 und Rheinland-Pfalz mit 80 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

Überdurchschnittlich hoch waren dagegen die Diebstahlraten in Brandenburg (Klaurate 106), Sachsen-Anhalt (Klaurate 108), Hessen (Klaurate 108), Niedersachsen (Klaurate 118), Saarland (Klaurate 149), Nordrhein-Westfalen (Klaurate 150) und Schleswig-Holstein (Klaurate 155).

Anteilig am meisten Wohnungseinbrüche gab es in Berlin mit 219, Hamburg mit 234 und Bremen mit 272 derartigen Delikten je 100.000 Einwohner.

Thüringen hat die höchste Aufklärungsquote

Bundesweit wurden im Schnitt 17,4 Prozent der Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Die höchsten Aufklärungsquoten erzielten dabei Thüringen (29,4 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (27,2 Prozent), Sachsen (25,8 Prozent) und Niedersachsen (24,0 Prozent).

Ebenfalls über dem deutschlandweiten Durchschnitt lagen Rheinland-Pfalz (23,1 Prozent), Sachsen-Anhalt (22,9 Prozent), Bayern (21,8 Prozent), Baden-Württemberg (20,5 Prozent) und Hessen (17,8 Prozent).

Zumindest eine zweistellige Aufklärungsquote erzielten Brandenburg (16,7 Prozent), Nordrhein-Westfalen (15,5 Prozent), Saarland (15,1 Prozent), Schleswig-Holstein (13,7 Prozent) und Berlin (11,7 Prozent). Die anteilig wenigsten Wohnungseinbrüche wurden in Hamburg (Aufklärungsquote 7,8 Prozent) und Bremen (Aufklärungsquote 6,6 Prozent) – das Bundesland mit der höchsten Klaurate – aufgeklärt.

Deutliche Unterschiede zwischen den Regionen

Betrachtet man die 401 Landkreise, Kreise und kreisfreien Städte, war das Wohnungseinbruchsrisiko in der kreisfreien Stadt Coburg mit sieben derartigen Delikten je 100.000 Einwohner am geringsten. Den zweiten Platz der niedrigsten regionalen Klauraten mit je zehn Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner haben die Landkreise Bayreuth, Cham, Freyung-Grafenau und Hof inne. Danach folgen mit einer Diebstahlrate von zwölf die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Tirschenreuth.

Die höchste Diebstahlrate mit 278 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner hatte dagegen die kreisfreie Stadt Bremen – die Klaurate war hier fast 40-mal höher als bei der kreisfreien Stadt Coburg, der Region mit der niedrigsten Diebstahlrate. Den zweiten und dritten Rang der Regionen mit den höchsten Klauraten belegten die kreisfreie Stadt Bonn und der Kreis Stormarn mit 253 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner. Danach folgen die kreisfreien Städte Delmenhorst (Klaurate 249), Bremerhaven (Klaurate 246), Hamburg (Klaurate 234) sowie Duisburg (Klaurate 230).

Auffällig ist, dass bei den zehn Regionen mit den niedrigsten Klauraten nur eine kreisfreie Stadt, nämlich Coburg, und ansonsten nur Landkreise vertreten waren. Anders bei den zehn Regionen mit den höchsten Diebstahlraten: Hierunter fielen nur ein Kreis, nämlich Stormarn, sowie ein Landkreis – konkret war dies Teltow-Fläming (Klaurate 221) –, aber acht kreisfreie Städte.

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