Seit der Wiedervereinigung war die Anzahl der Kraftwagendiebstähle noch nie so niedrig wie letztes Jahr. Insgesamt wurden 2021 fast 21.600 Kraftwagen geklaut. Es gab jedoch unter den 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten Regionen, in denen es bis zu 80-mal häufiger zu solchen Kfz-Diebstählen gekommen ist als bei anderen. Das niedrigste Kraftwagendiebstahl-Risiko bestand in den bayerischen Landkreisen Fürth und Garmisch-Partenkirchen, das höchste dagegen in der kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg.
Wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 des Bundeskriminalamtes hervorgeht, wurden letztes Jahr 21.584 Kraftwagendiebstähle inklusive der unbefugten Ingebrauchnahme der Polizei gemeldet. Die Diebstahlrate, also die Kraftwagendiebstähle in Relation zur Einwohnerzahl, betrug damit knapp 26,0 Kraftwagendiebstähle je 100.000 Einwohner. Sowohl die Anzahl der Kraftwagendiebstähle als auch die Diebstahlrate hatten damit in 2021 den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Betrachtet man die jeweilige regionale Diebstahlrate der Kraftwagen in den 401 Landkreisen, Kreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland, zeigen sich allerdings wie jedes Jahr auch in 2021 enorme Unterschiede.
Keine Region ohne einen Kraftwagendiebstahl
Insgesamt gab es keinen Landkreis, Kreis und auch keine kreisfreie Stadt, in der kein Auto oder anderer Kraftwagen geklaut wurde.
Während jedoch in den Regionen mit der niedrigsten Diebstahlrate, nämlich in den bayerischen Landkreisen Fürth und Garmisch-Partenkirchen nur zwei Kraftwagen pro 100.000 Einwohner gestohlen wurden, war die Klaurate in der kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg über 80-mal höher. Hier wurden 161 Kraftwagen je 100.000 Einwohner entwendet.
Insgesamt gab es 314 Regionen mit einer Diebstahlrate, die unter dem deutschlandweiten Wert von knapp 26,0 Kraftwagendiebstählen je 100.000 Einwohner lag, sowie 87 Regionen, die eine höhere Klaurate hatten.
Cottbus hat die höchste, Fürth die niedrigste Klaurate
Die zehn Regionen mit den niedrigsten Klauraten bestanden aus neun Landkreisen und einer kreisfreien Stadt – allesamt in Bayern. Dazu gehören die genannten Landkreise Fürth und Garmisch-Partenkirchen) sowie die Landkreise Oberallgäu (Diebstahlrate rund drei), Eichstätt, Regen, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Neuburg-Schrobenhausen, Forchheim, Würzburg mit je einer Klaurate von circa vier. Die einzige kreisfreie Stadt unter den zehn Regionen mit der niedrigsten Diebstahlrate war Ingolstadt mit ebenfalls etwa vier Kraftwagendiebstählen pro 100.000 Einwohner.
Unter den zehn Regionen mit den höchsten Diebstahlraten waren sieben Landkreise und drei kreisfreie Städte. Im Detail waren dies neben der kreisfreien Stadt Cottbus (Diebstahlrate 161) folgende Regionen: Die Landkreise Märkisch-Oderland (Klaurate 66), Ahrweiler (Klaurate 82), Oder-Spree (Klaurate 85), Teltow-Fläming (Klaurate 90), Spree-Neiße (Klaurate 114), Görlitz (Klaurate 120) und Dahme-Spreewald (Klaurate 122) und die Städte Berlin (Klaurate 117) und Frankfurt (Oder) (Klaurate 153).
Wenn der eigene Pkw gestohlen wird, erhält man eine Entschädigung von der Kfz-Teilkaskoversicherung, die übrigens automatisch auch in einer Kfz-Vollkaskoversicherung enthalten ist, sofern ein solcher Kaskoschutz für den Wagen besteht. Wurde in der Kfz-Kasko eine Neupreis- oder Neuwertklausel vereinbart, wird unter anderem nach einem Diebstahl nicht nur der Wiederbeschaffungswert, sondern der Neuwert erstattet, wenn das Schadenereignis je nach Abmachung binnen sechs, zwölf oder 24 Monaten nach der Erstzulassung des Fahrzeugs eintritt.