Im vergangenen Jahr gab es in der Vorweihnachtszeit weniger zusätzliche Brände zu beklagen. Dennoch ist das Brandrisiko im Advent immer noch höher als im übrigen Jahr. Zugleich mehren sich die Warnungen vor einem riskanten Trend zur Weihnachtszeit.
Adventszeit: Gefährliches Spiel mit dem Feuer
5.12.2022 (verpd) Eine Untersuchung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. legt dar, dass die Zahl der zusätzlichen Brände in der Adventszeit in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist. Dennoch brennt es im Schnitt immer noch deutlich häufiger als in den übrigen Monaten eines Jahres. Der Versichererverband warnt daher unter anderem vor dem leichtsinnigen Umgang mit Kerzen in der Vorweihnachtszeit, aber auch vor der Nutzung sogenannter Teelicht-Öfen.
Insgesamt zahlten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) allein im letzten Jahr für rund 330.000 versicherte Schäden durch Feuer etwa 1,6 Milliarden Euro.
Mit Blick auf die Adventszeit zeigt sich: In den vergangenen Jahren wurde Weihnachten immer seltener zum Brand-Drama, allerdings ist das Brandrisiko immer noch deutlich höher als in der übrigen Jahreszeit.
Dies belegt eine Auswertung seit 2012 über die Anzahl der zusätzlichen Brände in der Adventszeit, die über das durchschnittliche Brandgeschehen in einem vergleichbaren Zeitraum desselben Jahres hinausgehen.
Seit ein paar Jahren im einstelligen Tausenderbereich
In den Jahren 2012, 2013 und 2014 wurden jeweils 11.000 zusätzliche Brandschäden in der Adventszeit in der Untersuchung aufgeführt.
Seit dem Jahr 2015, damals zählte man sogar noch rund 12.000 derartige Schadenfälle, sind diese zusätzlichen Feuerschäden fast durchgehend rückläufig. 2016 waren es 11.000 sowie 2017 und 2018 jeweils 10.000 zusätzliche Feuerschäden im Advent.
2019 wurden erstmals die 10.000 zusätzlichen Brände unterschritten – damals waren es 9.000 entsprechende Schäden. Seitdem geht die Zahl der zusätzlichen Brandschäden im Advent bis einschließlich Silvester von Jahr zu Jahr zurück. Im Jahr 2020 gab es noch gut 8.000 Fälle, 2021 dann lediglich 7.000 zusätzliche Brandschäden zum normalen durchschnittlichen Brandgeschehen.
Weniger Fälle, mehr Kosten
Grundsätzlich nehme die Brandgefahr zum Ende des Jahres zu, teilt der GDV weiter mit. Und das erfahrungsgemäß um 40 bis 50 Prozent. Schuld daran ist neben Weihnachtsdeko auch Silvester. Querfliegende Raketen und unachtsam gezündete Feuerwerkskörper seien die Gefahrenquellen, so der GDV.
Sowohl der GDV als auch der Bund der Versicherten e. V. (BdV) warnen Hausbesitzer vor offenem Feuer. Das schließt neben den Adventskränzen, Dekorationen und einem mit Kerzen geschmückten Weihnachtsbaum auch die in der Vorweihnachtszeit beliebten Teelicht-Öfen ein. Diese rühmen sich aktuell wegen der hohen Energiepreise hoher Popularität und gelten als beliebte alternative Wärmequelle.
„Der Teelichtofen birgt ein hohes Brand- und Explosionspotenzial. Wird das Mobiliar oder die Immobilie in Mitleidenschaft gezogen, kann der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherer die Leistungen unter Umständen aufgrund von grober Fahrlässigkeit anteilig kürzen oder in besonders schwerwiegenden Fällen komplett verwehren“, warnt BdV-Vorständin Bianca Boss.
Vor diesem Gerät riet unlängst auch GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen mit Blick auf eine Hitzestau- und Brandgefahr ab. Auch Feuerwehren aus ganz Deutschland warnen vor der Verwendung dieser Öfen.