Ende des vergangenen Jahres lebten in Deutschland so viele Menschen wie niemals zuvor, so eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamts. Die Statistiker zeigen auch, wie sich Zuwanderung, Geburten und Todesfälle hierbei auswirken.
Einwohnerzahl in Deutschland auf neuem Rekordhoch
5.2.2024 (verpd) Insgesamt haben nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Ende 2023 rund 84,7 Millionen Menschen in Deutschland gelebt, das ist bisher der höchste Bevölkerungsstand. Es besteht jedoch weiterhin ein Geburtendefizit. Dies hat zur Folge, dass der Anteil der Senioren im Vergleich zur Gesamtbevölkerung weiter zunimmt. Dadurch bleiben die Probleme der gesetzlichen Rentenabsicherung infolge der demografischen Entwicklung weiter bestehen.
Die Bevölkerungszahl in der Bundesrepublik ist 2023 auf einen neuen Rekordstand von 84,7 Millionen gestiegen. Das waren gut 300.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor.
Dies geht aus einer jüngst veröffentlichten ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor. Die endgültigen Ergebnisse sollen im Sommer veröffentlicht werden.
Geburtendefizit und …
Der Bevölkerungszuwachs liegt Destatis zufolge im Bereich des Durchschnitts der Jahre 2012 bis 2021, war 2023 aber deutlich niedriger als 2022. Damals war die Netto-Zuwanderung (positiver Saldo aus Zu- und Fortzügen von Personen nach oder aus Deutschland) auf ein Rekordniveau von 1,4 Million Menschen gestiegen. Dies war insbesondere auf die rund 1,1 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen.
Das seit der Wiedervereinigung in jedem Jahr auftretende Geburtendefizit – also, dass die Anzahl der Verstorbenen größer ist als die Anzahl der Geborenen im gleichen Kalenderjahr – fällt 2023 in etwa genauso groß aus wie im Jahr zu vor. Letztes Jahr sind laut Destatis „mindestens 320.000“ mehr Personen gestorben als im gleichen Jahr geboren wurden – 2022 lag das Geburtendefizit sogar bei rund 328.000 Menschen.
Konkret standen in 2023 zwischen 680.000 bis 700.000 Geborenen etwa 1,02 Millionen Gestorbene gegenüber. Zum Vergleich: 2022 wurden in Deutschland 738.819 Menschen geboren und 1,07 Einwohner starben.
… Demografieproblem bleibt weiterhin bestehen
Laut der aktuellen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass auch künftig der Anteil der Senioren im Rentenalter im Vergleich zu den erwerbsfähigen Personen immer größer wird. „Ein Großteil der heute Erwerbstätigen gehört zur Generation der Babyboomer und geht in den nächsten rund 15 Jahren in den Ruhestand. Die jüngeren Altersgruppen können die entstehende Lücke nicht füllen“, so eine Aussage im Destatis-Webauftritt zum Thema Demografie.
Weiter heißt es: „Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter (hier: von 20 bis 66 Jahren) wird in den kommenden Jahren abnehmen. Das ist ein zentrales Ergebnis der 15. koordinierten Bevölkerungs-Vorausberechnung. Selbst bei hoher Nettozuwanderung … würde es bis Mitte der 2030-er Jahre zu einer leichten Abnahme um 1,6 Millionen Personen kommen. Bei niedriger Nettozuwanderung könnte die Zahl um 4,8 Millionen Personen sinken.“
Immer weniger Erwerbstätige würden somit in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, obwohl die Anzahl an Senioren und somit die Zahl der auszuzahlenden Altersrenten steigt. Daher ist davon auszugehen, dass das Rentenniveau, das derzeit bei nur noch rund 48 Prozent des Nettoeinkommens vor Steuern liegt, noch weiter absinken wird.
Deshalb wird für den Einzelnen eine frühzeitige finanzielle Absicherung für das Alter, aber auch gegen die Risiken Pflegefall und Berufsunfähigkeit immer wichtiger. Eine Beratung beim Versicherungsfachmann zeigt auf, welche individuell passenden Lösungen, die zum Teil auch mit Geldzulagen und Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden, es hierzu gibt.