Mit dem Motorrad unfallfrei bleiben

Bei frühlingshaften Temperaturen freuen sich viele Motorradfahrer, endlich wieder starten zu können. Was Biker beachten sollten, damit die Motorradsaison unfallfrei bleibt.

Mit dem Motorrad unfallfrei bleiben

11.3.2024 (verpd) Damit man als Motorradfahrer während der gesamten Saison unfallfrei bleibt, solle man nach der Winterpause nicht nur seine Maschine und die Sicherheitsausrüstung auf Vordermann bringen, sondern sich selbst nur auf ein Krad setzen, wenn man fit genug ist.

Kraftradfahrer haben bei einem Unfall ein deutlich höheres Verletzungsrisiko als Pkw-Insassen, denn Biker sie sind bei einem Unfall nahezu ungeschützt.

Von 2013 bis 2022 wurden jährlich im Durchschnitt rund 30.900 Kraftradfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt und knapp 580 getötet, wie Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegen.

Wichtiges zu Beginn der Motorradsaison

Bereits zu Beginn der Motorradsaison besteht eine erhöhte Unfallgefahr aufgrund mangelnder Fahrroutine nach der Winterpause. Daher ist es für alle Biker nach dem Winter wichtig, sich mit dem Motorrad wieder vertraut zu machen. Anfahr-, Brems- und Lenkübungen sowie das mehrmalige Abstellen des Bikes beispielsweise auf einem Übungsplatz helfen dabei.

Empfehlenswert sind auch Sicherheitstrainings, bei denen Kradfahrer unter Anleitung das sichere Kurvenfahren, Überholen und Bremsen ausgiebig üben können. Eine Zusammenstellung von Anbietern von Fahrsicherheits-Trainings für Biker gibt es online beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR).

Des Weiteren sollten die ersten Touren nach Angaben von Motorradprofis nicht zu lang sein. Zudem sind Stadtstrecken oder anspruchsvolle Landstraßen am Anfang der Saison nicht zu empfehlen, da sicheres Motorradfahren auch eine Frage der Kondition und der Übung ist.

Zudem haben sich viele Pkw-Fahrer insbesondere im Frühjahr noch nicht darauf eingestellt, dass vermehrt wieder Kradfahrer unterwegs sind, mit der Folge, dass Autofahrer beispielsweise beim Abbiegen oder Überholen nicht mit einem schnell herannahenden Motorrad rechnen. Daher sollten Biker besonders aufmerksam sein und beispielsweise auch am Tag, egal ob bei Sonnenschein oder Regen, stets mit Tag- oder Abblendlicht fahren, um besser gesehen zu werden.

Kontrolle für die Sicherheit

Motorräder müssen alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung – umgangssprachlich auch TÜV genannt. Doch das genügt nicht, um sicher zu sein, dass alles funktioniert. Grundsätzlich sollten die sicherheitsrelevanten Motorradteile daher regelmäßig und insbesondere vor der ersten Ausfahrt zu Beginn einer Motorradsaison auf Funktionstüchtigkeit beziehungsweise Verkehrssicherheit kontrolliert werden.

Zu prüfen ist beispielsweise, ob die Lichter wie Scheinwerfer, Schlusslicht, Bremslicht und Blinker funktionieren. Ferner muss kontrolliert werden, ob die Reifen in Ordnung sind, also keine Risse oder sonstigen Mängel aufweisen und genügend Luftdruck haben. Motorradreifen müssen mindestens 1,6 Millimeter Profil – besser mehr – besitzen. Ferner sind die Bremsen, die Lenkung und der Not-Aus-Schalter auf Funktionsfähigkeit zu testen.

Die Lenkung darf weder ein Lenkspiel aufweisen noch bei normalem Lenkverhalten ruckartige Lenkbewegungen verursachen. Auch den Pegelstand der anderen Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlflüssigkeit sowie die Dichtheit aller flüssigkeitsführenden Leitungen wie Brems- und Benzinleitung gilt es regelmäßig zu prüfen. Zudem sollte die Antriebskette die nötige Spannung und Schmierung aufweisen.

Damit man nichts vergisst, hat das Institut für Zweiradsicherheit (IFZ) in der Broschüre „Frühjahrs-Checkliste Motorrad“ die wichtigsten Aspekte zusammengefasst. Eine ähnliche Checkliste bietet die Sicherheits- und Kfz-Überwachungs-Organisation Dekra e.V. auch online an. Viele Kontrollen können handwerklich versierte Biker meist selbst durchführen. Einige Motorradwerkstätten bieten auch einen Frühjahrscheck für Bikes an, bei dem festgestellte Mängel gleich behoben werden.

Kostenlose Ratgeber

Ein wichtiger Sicherheitsfaktor ist zudem eine sichere Ausrüstung, also eine gute, funktionale Schutzkleidung am besten in hellen Farben und Reflektoren, um besser von anderen wahrgenommen zu werden. Dazu gehören auch Handschuhe und Stiefel sowie ein Helm, der den Sicherheitsstandards genügt.

Noch mehr Sicherheitsratschläge für Kraftradfahrer enthalten unter anderem folgende vom IfZ herausgegebenen und kostenlos herunterladbaren Broschüren: „Motorradfahren gut und sicher“, „Gefährliche Begegnungen“, „Team Touring – Gruppenerlebnis und Motorradreisen“, „Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß“, und „Young & Safe“.

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